Das erscheint plausibel. Aber: Die Anzahl der Menschen mit Schmerzen korrelliert nicht mit den sitzenden PC Arbeitern, den Schreibtisch - Tätern und den Smartphone Junkies. Vor 100 Jahren lasen wir Zeitung, wie wir heute am Smartphone hängen.
Ein heutiges Sinnbild für Gesundheit wurde ungeprüft übernommen. Es verankerte sich tief im gesellschaftlichen Bewusstsein. Heute „weiß“ jeder, dass:
Ist da was dran?
Diese Frage stellte sich das Forschungsteam um Karen Richards (Richards et al 2016). Sie wollten herausfinden, welche Gemeinsamkeiten Menschen mit verschiedenen Körperhaltungen haben.
Es zeigte sich, dass:
Fakt ist: Deine vorgestreckte Kopfhaltung wird nicht durch langes Sitzen ausgelöst und ist auch nicht die Ursache für Nackenbeschwerden.
Deine Körperhaltung ist vielmehr ein Spiegel, wie du häufig denkst, dichfühlst und bewegst.
Schlafmangel: Schlafmangel ist ein Schmerztreiber. Im Schlaf regeneriert unser Körper. Schlafen wir zu wenig oder schlecht, fühlen wir uns reizbar. Die Folge: Die Schmerzgrenze ist schneller erreicht, weil du mit den Stressoren des Alltags schlechter umgehen kannst.
Soziale Faktoren: Unzufriedenheit am Arbeitsplatz oder sozialer Rückzug als Einflussfaktoren sind bereits bekannt. Und wie andere mit dir umgehen. Kennst du Sprüche wie: "Wenn das jetzt schon so bei dir aussieht, wie soll es in 10, 20 Jahren sein?" Auch sowas sind soziale Faktoren, die Ängste schüren und deine Schmerzen beeinflussen.
Psychische Faktoren: Wie gehst du mit den Schmerzen um? Akzeptierst du sie als Chance? Oder katastrophisierst du? Hast du Angst, dass eine Nacken Fehlhaltung deine Beschwerden bedingt? All das hat einen Einfluss auf deine Schmerzwahrnehmung.
All das sind Faktoren.
Wie ist es mit Deiner Umgebung: Fühlst du dich Zuhause wohl? Oder herrscht dort Chaos und Unordnung? Wie sieht dein Umfeld aus? Es gibt Experten, die erfragen das Klima, wo die Patienten wohnen. Da Hitze uns reizbarer macht zum Beispiel.
Augen und Gleichgewicht: Die Funktion unserer Augen und des Gleichgewichtsorgans hängt neuronal direkt mit unserer Halswirbelsäule zusammen. Eine Dysfunktion in einem der beiden Systeme kann einen Einfluss auf deine Nackenbeschwerden haben.
All diese Dinge können bei Schmerzen und Verspannungen eine Rolle spielen. Die Symptome sind ein Signal deines Körpers, dass du etwas ändern darfst.
Das Tolle ist: Du musst nicht alles auf einmal machen. Du darfst mit den Dingen beginnen, die für dich von Bedeutung sind und Dir Erleichterung bringen.
Sinnvoll ist es, diese verspannten Muskeln und Faszien zu lösen. Und vorher alle anderen Verspannungen im Rückenbereich.
Das heißt: Bevor Du zu einer Tablette greifst, solltest Du die Verspannungen reduzieren (lassen).
Am Besten direkt einen Termin vereinbaren.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


